Aus der Rolle fallen: Wie fasse ich den Mut zu Guter Arbeit?

 

Gute Arbeit - Der erste Schritt, Teil 2

 

Berufliche Veränderungen sind ein Wagnis, für das es Mut braucht. Bevor Sie zum Beispiel eine Stelle antreten, in der Sie zum ersten Mal Führungsverantwortung haben werden, bekommen Sie verständlicherweise kalte Füße. Springen Sie ins kalte Wasser und machen sich selbständig mit Dekoartikeln, nachdem Sie zwanzig Jahre im Außendienst bei einem Küchenhersteller gearbeitet haben, brauchen Sie Traute. Manch einer hat allerdings mehr davon, als er ahnt. Ich hatte schon des Öfteren Coachingklienten, die sich über sich selbst gewundert haben, als ihnen in unseren Gesprächen vor Augen kam, wie wagemutig sie in der Vergangenheit schon einmal waren.

Man kann der eigenen Courage auch mit einfachen Mitteln auf die Sprünge helfen:

-        Die Regel der kleinen Schritte – Sie brauchen deutlich weniger Mut, wenn die berufliche Veränderung, vor der Sie stehen, klein und überschaubar ist. Tasten Sie sich zunächst in kurzfristig machbaren Schritten in den neuen Job vor. Eine gute Methode, den ersten tastenden Versuch risikoarm zu halten, ist, ihn zu unternehmen, während Sie noch sicher im alten Job verankert sind (sofern Sie dazu die Gelegenheit haben). So behalten Sie die existenzielle Sicherheit, gleichzeitig bekommen Sie die kleine Freiheit, Ihre Fühler ins Unbekannte ausstrecken zu können. Machen Sie zum Beispiel zuerst ein Praktikum oder arbeiten Sie ehrenamtlich in Ihrem Wunschbereich. Oder: Gibt es eine Möglichkeit, eine ganz ähnliche Tätigkeit wie die in Ihrem angestrebten Job auch in Ihrer Freizeit zu machen? Ein etwas größerer Schritt wäre: Arbeiten Sie zuerst befristet in Teilzeit in dem neuen Job, sofern das möglich ist.

-        Die Stabilitätsregel – Vergegenwärtigen Sie sich, wo Sie während der Veränderungsphase eine stabile Stütze haben: etwas, das sich nicht verändern wird, während Sie durch den Übergang zu einem neuen Beruf gehen. Ein Lebenspartner zum Beispiel hält Ihnen den Rücken frei. Das kann aber auch eine stabile Wohnumgebung sein, die Familie, ein erfüllendes Hobby oder eine Menge anderer Dinge. Halten Sie sich dasjenige immer vor Augen, das konstant bleibt, während Sie auf dem Entdeckerweg sind.

-        Die Altes-im-Neuen-Regel – Halten Sie nach Dingen Ausschau, die in dem neuen Berufsfeld, das Sie gerade betreten, konstant sind. Gibt es zum Beispiel eine Person, die Sie bereits kennen, die in diesem Feld arbeitet und Sie dort einführen könnte (eine Art Mentor)? Welche Ihrer vertrauten Kompetenzen und Tätigkeiten werden Sie in dem neuen Job wieder gebrauchen können? Ist Ihnen die Art und Weise des Umgangs unter Kollegen in dem neuen Feld bereits vertraut, gibt es in dem neuen Feld eine bestimmte „Sprache“, die Sie schon kennen?

-        Die Gewöhnungsregel – Entschlossenes Verändern fällt Ihnen umso leichter, je häufiger Sie sich verändern, je weiter Sie auf dem Entdeckerweg durch die Arbeitswildnis also schon gegangen sind. Den nötigen Mut werden Sie also mit der Zeit lernen. Denn: Nicht nur der Weg, auch der Mut entsteht beim Gehen.

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